Endlich ist es soweit: Die schönste Bluse wurde aus den hintersten Ecken des Schrankes hervorgekramt, die Jeans nochmal sorgfältig gebügelt und unter den tausend Ringen und Ketten hat man endlich die Kombination gefunden, die toll zu den Schuhen passt. Schminke wurde in aufwendigster Feinarbeit sorgfältig aufgetragen und die Haare sind ausnahmsweise kunstvoll über das eigene Haupt drapiert. Die Freundinnen wurden ausführlich informiert und werden den ganzen Abend gebannt auf den Anruf warten, um alles über das romantische Dinner zu erfahren.
Alles ist fertig und man ist bereit für das Date…
…und dann sitzt man in dem Restaurant, für das man extra zwei Wochen vorher reservieren musste, und sieht sich gezwungen, seit einer dreiviertel Stunde den monotonen Ausführungen des Gegenüber zu lauschen, der einem nichts anderes zu erzählen hat, als die besonderen Merkmale jedes einzelnen Tiers seiner Käfersammlung. Und dann fängt er auch noch an, von der guten Beziehung, die er zu seiner Mutter pflegt, zu erzählen.
Ganz klar, hier ist irgendwas falsch gelaufen und es gilt: „Rette, was zu retten ist!“ Doch wie?
Erst sollte man versuchen, sich subtil in das Thema einzuklinken. Wenn er es nicht lassen kann, von den zahlreichen Reisen, die er mit seinen Ex-Freundinnen unternommen hat, zu erzählen, dann versucht man – anstatt mental aufzuzählen, bei der wievielten Ex er jetzt ist – mit eigenen Urlaubserfahrungen zu punkten. Vielleicht merkt er, dass man selbst doch Einiges mehr zu bieten hat als die vergangenen Flammen und kommt wieder mental zurück in die Gegenwart. Und wenn nicht – tja, dann heißt es wohl im nächsten Urlaub wieder alleine am Strand Cocktails schlürfen.
Eine andere Strategie ist es, sich im Glaube an die Selbstwahrnehmungskräfte des Dates für eine kurze Zeit auf die Toilette zurückzuziehen. Man hofft, dass er diese Zeit der Stille zur Selbstreflexion nutzt und von selbst erkennt, dass das Date im Moment suboptimal läuft und ein Strategiewechsel erforderlich ist. Außerdem kann man in der Pause ganz schnell seine Freudinnen anrufen und ihnen vom eigenen Leid berichten. Eventuelle Vorschläge zur Rettung sollte man (vorerst) noch ablehnen, da immer noch die Hoffnung besteht, dass sich das Date noch zum Besseren wendet.
Und schlussendlich ist da noch die letzte Option, die wirklich alle Brücken endgültig abfackelt: Der Anruf der besten Freundin, der es so schlecht geht, dass sie unbedingt abgeholt werden muss. Er weiß, dass es nur eine Ausrede ist und man selbst weiß auch, dass er es weiß. Es lässt einen dennoch genug Gesicht wahren, dass man gemäßigten Schrittes das Restaurant verlassen kann, anstatt es fluchtartig zu verlassen. Der kranken Freundin sollte natürlich zur umgehenden Genesung ein Gläschen Wein spendiert werden.
Und sind gute Freundinnen eh nicht tausendmal mehr Wert als jedes einzelne Date auf dieser Welt?
Ähnliches durfte auch Reese erleben: Protagonisten in „Bossman“ von Vi Keeland: „Reese, jung, hübsch, ehrgeizig, durchlebt gerade das schlimmste Date ihres Lebens, als sie ihn zum ersten Mal sieht: Chase Parker. Plötzlich steht dieser auf, setzt sich an Reeses Tisch und tut so, als wären sie alte Freunde. Chase Parker rettet nicht nur ihren Abend, sondern bringt sie auch völlig durcheinander.“
Eine Dirty Office Romance der Bestsellerautorin Vi Keeland. Ab sofort Online oder im Buchhandel deines Vertrauens erhältlich! Erfahrt hier mehr zu unserem Lesetipp.